Marketing

Marketing ist ALLES. Auf allen Ebenen werden wir mit Werbung versorgt. Das wäre gar nicht so tragisch, denn gute Werbung ist sehr unterhaltsam. Wir allerdings bekommen wir eine riesige Überdosis von einprägsamem Durchschnittsbrei und Endlosschlaufen von Schönheit und Sicherheit.

Fernsehen

Im Fernseher scheint das ganze Programm nur noch Unterbrechung der dominanten Werbeblocks zu sein. Es wäre ja akzeptabel, wenn es nicht ein so grosser Anteil vom Programm wäre (und vor dem 2-Minuten-Finale im Film muss ich mir noch einmal einen 9-minütigen Werbeblock anschauen). Mich nerven zudem die häufigen Wiederholungen. Gegen frische, witzige Werbung in kleiner Dosis hätte ich gar nichts. Aber im Moment ist es eher so:

Wir werden mit Werbung belästigt und wer werbefrei will, muss zahlen

Internet

Langsam steigerte sich das Internet in den letzten Jahren in unendliche Werbe-Abgründe hoch und runter. Um die Jahrtausendwende konnte ein klick auf eine Seite hunderte Popups öffnen, so dass man mit Schliessen nicht mehr mit kam. Dann gab es Popupblocker. Dann kam die ganze Blinkewerbung, auch auf seriösen Seiten. Manchmal, wenn man mit der Maus drüber fuhr, klappte sie über die ganze Webseite und man musste eine Frist abwarten. Dann kamen Script-Blocker. Dann kamen plötzlich Bettelaufrufe auf den Webseiten, man solle die Werbung doch zulassen. Hey, wäre sie nicht so lästig gewesen, hätten wir sie nie blockiert! Prinzipiell lässt sich sagen:

Wir werden mit Werbung belästigt und wer werbefrei will, muss zahlen

Handy/Apps

Auch hier locken tausende Apps. Lädt man sich Gratisversionen runter, wird man oft mit Werbungen ausgebremst. Zum Beispiel kommt jedesmal, wenn man das Spiel startet, ein Werbefenster in Vollbild. Texte oder Bilder gehen ja grad noch so, wenn man sie wegklicken kann. Wenn aber gleich ganze Werbefilme zugespielt werden, kostet der Stream bei manchem Abo mehr, als hätte man die App gleich 5x gekauft. Auch hier gilt:

Wir werden mit Werbung belästigt und wer werbefrei will, muss zahlen

Werbung der Zukunft

Wird weiter derart verdichtet, wie bis anhin, werden wir die Dauerberieselung als ganz normales Umgebungsrauschen wahrnehmen. Terry Gilliam’s Film “The Zero Theorem” zeigt einen Einblick in animierte Leuchtwerbung, die von manchen Metropolen sogar schon übertroffen wird.