Kettenmails

Kettenbrief oder Hoax?

Ein Kettenmail ist ein Mail, in dem die Aufforderung steht, es an eine bestimmte Anzahl, x-beliebige oder alle Mailkontakte und manchmal sogar an den Absender selber weiterzuleiten.

Die meisten Kettenmails/Kettenbriefe gehören zu den Hoaxes. In Kettenmails sind meist Gründe aufgeführt, die für die Weiterleitung sprechen.

Vermeintliche moralische Gründe

  • unglaublich wichtige Informationen müssen verbreitet werden
  • jemanden soll vor einer Ungerechtigkeit gerettet werden
  • jemandem soll ein (meist der letzte) Wunsch erfüllt werden

Vorsicht geboten

Der Inhalt könnte falsch sein. Im besten Fall wird die Verbreitung durch ein “allen antworten” gebremst. Ansonsten verbreitet sich die Fehlinformation ungebremst weiter und jeder Einzelne trägt ein Stück weit die Verantwortung dafür.

Da gibt es zum Beispiel… diese Mails, die vor einem Virus warnen. Viele dieser Warnungen halten sich auf dem Netz länger, als der Virus selbst. Man nennt solche Mails auch Hoax-Viren. Ihr Nachteil ist, dass sie die Datenleitungen mit Fehlinformationen zumüllen und kaum wieder zu bremsen sind.

Da gibt es zum Beispiel… dieses Krebs kranke Kind, das Visitenkarten sammelt: Craig Shergold, Draig Enold, Craig Sheldon, Greg Serold, Craig Richards oder Sonia-Christina Magthes Semente. Von ihnen gibt es nur Craig Shergold (längst im Guiness-Buch) und Sonia-Christina – beide geheilt und beide sammeln keine Visitenkarten mehr. Alle andern Namen sind erfunden. Interpol London schätzt, dass die Visitenkarten von cleveren Betrügern zum Einrichten von Datenbanken missbraucht werden.

Glaubwürdigkeit und Fehlinformation

Wird in einem Mail erwähnt, dass dieses jetzt schon 5x um die Erde ging und die Kette nicht durchbrochen werden darf, ist dies als höchst unglaubwürdig einzustufen. Wer bitte sollte die Erdumrundungen eines Mails zählen?
Solche Kettenmails sind in jedem Falle zu durchbrechen.

Drohung und Erpressung

Kürzlich erhielt ich wieder ein Mail, in dem stand: “Unterbrichst du die Kette wirst du für immer und ewig Pech haben.” In einem andern steht: “Achtung, wenn du es ignorierst, wird dich Deine grosse Liebe verlassen und du hast 4’000 Tage Pech.” Laut andern, vor Jahren durchbrochenen Ketten, müsste ich inzwischen längst tot sein. Eine unglaubliche Schweinerei! Erstaunlich ist, dass auch scheinbar intelligente Menschen sich von solchen Worten unter Druck setzen lassen.
Solche Kettenmails sind in jedem Falle zu durchbrechen!

Falls Sie nicht daran glauben, hat die Weiterleitung überhaupt keinen Sinn.
Falls Sie daran glauben: Zeigen Sie Zivilcourage und verschonen Sie ihre Freunde vor dem drohenden Unglück. Der Mut, den Sie damit beweisen, wird Sie vor dem angedrohten Unglück verschonen.

Denken Sie auch daran, dass Sie die Rechner der Menschen auf Ihrer Kontaktliste durch das Zustellen von Mails mit Anlagen mit allen möglichen Viren und/oder Würmern verseuchen können.

Hier bekommen Sie die ganz offizielle Berechtigung, Kettenmails zu durchbrechen, ohne negative Konsequenzen zu befürchten.

Freispruchserklärung

Sie haben sich entschieden, ein mit netten Worten getarntes Mail trotz Aufforderung nicht an Ihre Freunde weiter zu leiten, obwohl ihnen deswegen schlimmstes Unheil angedroht wird?

Wir gratulieren Ihnen zu diesem Schritt! Sie beweisen Zivilcourage und Verantwortungsbewusstsein und sollen dafür mit 1’000 Jahren Glück belohnt werden!

Die im Mail angedrohten Konsequenzen werden hiermit als gegenstandslos erklärt.

Dieser Freispruch ist zeitlich nicht limitiert. Das heisst, er gilt für alle Kettenmails, egal ob diese in der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft liegen. Sie brauchen darauf nie wieder zu reagieren.

Tipp:
Informieren Sie den Absender des Mails, dass die Drohungen hiermit entkräftet wurden und er daher keinen weiteren Schaden angerichtet hat.