Schwiezerdütsch
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Deutsch
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Ich liäbä dich, Schwiez. |
Ich liebe Dich, Schweiz. |
Ich liäb dini vielfältigä Landschaftä. |
Ich liebe Deine vielfältigen Landschaften. |
Liäblächi Wisä, Fälder und Bächli. |
Liebliche Wiesen, Felder, Bächlein. |
Imposanti Bärgä, Schluchtä, Gletscher. |
Imposante Berge, Schluchten, Gletscher. |
Flüss und Seä i vielfältigschter Natur. |
Flüsse und Seen in vielfältigster Natur. |
Ich liäb Dini Boim, Strücher und Bluämä. |
Ich liebe Deine Bäume, Sträucher, Blumen. |
D Beeri, d Frücht und s Gmüäs. |
Die Beeren, die Früchte, das Gemüse. |
Ja, sogar s Uchruut. Die wunderschönä Dischtlä. |
Ja, selbst das Unkraut. Die wunderschönen Disteln. |
Alti Wälder. Mooslandschaftä. Farn. |
Alte Wälder. Mooslandschaften. Farn. |
Sunästrahlä, wo durch liächts Laub brächäd. |
Sonnenstrahlen, die durch das lichte Laub brechen. |
Gheimnissvolli Landschaftä im Näbäl. |
Geheimnisvolle Landschaften im Nebel. |
Und mängisch ä Begägnig mitämä Tier, wo unvergässlich bliebt. |
Und manchmal eine Begegnung mit einem Tier, die unvergesslich bleibt. |
Ich liäbä s Ursprünglichä, s Urtümlichä. |
Ich liebe das Ursprüngliche, das Urtümliche. |
D Sagä, d Brüch und d Gschichtä. |
Die Sagen, die Bräuche, die Geschichten. |
All die vilä Dialäkt. |
All die vielen Dialekte. |
Langi Äbig in tüüfä Gschpräch. |
Die langen Abende, in tiefen Gesprächen. |
Chäs, Brot, Schoggi, Milch, Wie. |
Käse, Brot, Schokolade, Milch, Wein. |
All die Spezialitätä. |
All die Spezialitäten. |
Ich liäbä die ländlichä Gägändä, d Dörfer. |
Ich liebe die ländlichen Gegenden, die Dörfer. |
Ich liäbä d Städt, vo dänä sogar die gröschtä zwar anonym, aber überschaubar sind. |
Ich liebe die Städte, von denen selbst die grössten zwar anonym, aber überschaubar sind. |
Schwiez, wie wunderschön du bisch. |
Schweiz, wie wunderschön Du bist. |
Ich liäbä das wo Heimät isch. |
Ich liebe das, was Heimat ist. |
Gliechzietig trännt Heimät voräm Främdä, was bi ois mängisch nur 2 Kilometer Dischtanz brucht. |
Gleichzeitig trennt Heimat vor dem Fremden, was hier manchmal nur 2km Distanz einnimmt. |
Wie chas nur so schwirig sie, i dier z läbä und sich i dier zrächt z findä? |
Wie kann es nur so schwierig sein, in dir zu leben und sich in dir zurecht zu finden? |
Wänn ich mier wünschä därfti. |
Wenn ich mir wünschen dürfte. |
Mini Schwiez, Vaterland vo minärä Muätärsprach. |
Meine Schweiz, Vaterland meiner Muttersprache. |
Dänn wünscht ich mier, |
Dann wünschte ich, |
dass mier ois günschtig bewegä chöntät. |
dass wir uns hier günstig bewegen könnten. |
dass sich ali dä öffentlichi Verchehr leischtä chöntäd. |
dass sich alle öffentlichen Verkehr leisten könnten. |
dass ich für zwei Frankä ä Tagäs-Chartä für Züri oder für 15 Frankä ä Fahrt uf Bärn bechäm. |
dass ich für zwei Franken ein Tagesticket für Zürich oder für 15 Franken eine Fahrt nach Bern erhalte. |
dass mini Chrankäkassä 70 Frankä koschtäd. |
dass meine Krankenkasse 70 Franken kostet. |
dass ich für 500 Frankä ä guäti Wonig bechäm. |
dass ich für 500 Franken eine gute Wohnung bekomme. |
dass mier d Stüürä nöd ändi Jahr das wägnähmäd, wo grad so übrig blibä isch. |
dass mir die Steuern nicht Ende Jahr das wegnehmen, was gerade übrig geblieben ist. |
dass mich mis Land, au ohni Rächtsschutzversicherig, vor Verbrächä schützt. |
dass mich mein Land, auch ohne Rechtsschutzversicherung, vor Verbrechen schützt. |
dass mis Telefon nöd nur für Wärbeahrüäf klingelt – obwohli än Stärnihtrag han. |
dass mein Telefon nicht nur für Werbeanrufe klingelt – trotz Sterneintrag. |
dass min Briefchaschtä nöd jedä Tag voll isch, trotz “Keine Werbung”- und “Keine Zeitung”-Chläberli. |
dass mein Briefkasten nicht jeden Tag voll ist, trotz “Keine Werbung”-, “Keine Zeitung”-Aufkleber. |
Ich wür mier Wohnrum wünschä. |
Ich wünschte mir Wohnraum. |
Legalä Wohnrum. |
Legalen Wohnraum. |
Än Ort, wo Mänschä sie därfäd. |
Einen Ort, wo Menschen sein dürfen. |
Äs Zimmer, wo unkompliziert bezogä wärdä chan, ohni sich z verschuldä. |
Ein Zimmer, das unkompliziert bezogen werden kann, ohne sich zu verschulden. |
Gläbti Nächschtäliäbi. |
Gelebte Nächstenliebe. |
Gaschtfründschaft. Bescheidäheit. |
Gastfreundschaft. Bescheidenheit. |
Ä gmeinsami Chuchi. |
Eine gemeinsame Küche. |
Äs Rückzugsgebiet, wo eifach zur Verfüägig schtaht. |
Ein Rückzugsgebiet, das einfach zur Verfügung steht. |
Wie gärn wür ich inärä Schwiez läbä, wo mier äs Überläbä ermöglicht, au wänn ich nur mänschlich Wärtvollem, nöd aber wirtschaftlich Wichtigem nahchumä. |
Wie gerne würde ich in einer Schweiz leben, die mir ein Überleben ermöglicht, auch wenn ich nur menschlich Wertvollem, nicht aber wirtschaftlich Wichtigem nachkomme. |
Amänä Chrankäbett sitzä. Ämä Fründ hälfä. |
An einem Krankenbett sitzen. Einem Freund helfen. |
Wie schön wärs, wänn Ruum und Läbänsberächtigung eifach sälbschtverschtändlich wäräd. |
Wie schön wäre es, wenn Raum und Lebensberechtigung selbstverständlich wären.
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