Hundekosten

das tragische Ende

Ein gesunder Hund (30-40kg schwer) kostete mich im Jahr etwa Fr. 600.00 (Futter, Impfungen, Hundesteuer). Wird ein Hund aber krank, entstehen schnell einmal sehr hohe Kosten, vergleichbar mit der Humanmedizin.

Mein Sky hatte in seinen letzten Monaten grosse gesundheitliche Probleme. Er atmete immer schwerer. Bis zur Diagnose “Kehlkopflähmung” (Larynxparalyse) betrugten die Kosten bereits über Fr. 2’000. Allerdings empfahl mir der Tierarzt eine Operation (Fr. 1’400), mit der seine Atmung bereits direkt nach dem Eingriff wieder normal sei. Wie hätte ich Sky diese Chance verwehren können…?

Bei der Operation werden die Kehlkopflappen, die nicht mehr richtig öffnen und schließen, seitlich (offen) angenäht. Schon am Tag der Operation atmete Sky wirklich leichter. Allerdings konnte er kaum noch Wasser trinken. Er reagierte, als würde er sich beim Trinken verschlucken. Der Tierarzt fand diese Beobachtung aber nicht weiter beunruhigend.

Von da an war ich mit meinen Sorgen ganz alleine. Während ich sah, wie mein Hund zugrunde ging, sprach der Tierarzt von “guter Genesung”. Das letzte Mal, als ich mit Sky beim Tierarzt war (eine Woche nach der OP), schlotterte das arme Tier bereits am ganzen Körper. Jetzt sprach der Tierarzt von einem Infekt, aber solange kein Fieber dazu komme, sei das nicht weiter tragisch. Sky bekam zwei Spritzen und wir wurden nachhause geschickt.

Was dann kam, war nur noch Horror. Als ich sah, wie sehr mein Hund litt, rief ich beim Tierarzt an. Dieser meinte, ich solle mich einfach gedulden und weiter Fieber messen. Neun Tage nach der Operation kam eine Tierärztin bei mir zuhause vorbei und erlöste Sky endlich von seinem Leiden. So schrecklich das auch klingen mag: Diese Frau war das einzig Gute, das ich in Sky’s letzter Woche erleben durfte. Endlich wurde sein Leiden beendet.

Eine Woche später durfte ich in der Tierarztpraxis Sky’s Asche abholen. Bei der Gelegenheit wurde mir dann auch gleich die Schussabrechnung überreicht: Weitere Fr. 1’683.90, für Behandlungen und Medikamente, die nichts brachten und Fr. 491.40 für die Kremation.

Ich dachte immer, dass es ein Vorteil sei, Tier zu sein, weil diese im Endstadium von ihrem Leiden erlöst würden. Was ich erlebte, war aber das Gegenteil. Sky war lange vor der erlösenden Spritze von mir gegangen. Was blieb, war grosse Trauer, Erinnerungen an einen schlotternden und zuckenden Hundekörper, sein Blick, der sich im Nichts verlor – und ein Berg hoher Rechnungen.

Ein grosser Hund kostet im Jahr etwa Fr. 600.00. Sky’s letztes Jahr kostete mich Fr. 6’601.40 und das Vertrauen in die Veterinärmedizin. Für den Tierarzt war dies bestimmt ein bedauerlicher Vorfall. Für mich war es die Erkenntnis, dass ich mir Tierhaltung weder finanziell noch emotional je wieder leisten kann.

Sky wurde am 4. Dezember 2015 operiert und starb am 13. Dezember 2015.