Armut in der Schweiz
Armut in der Schweiz bedeutet, keiner sieht’s, keinen interessiert’s und keiner redet drüber.
Armut in der Schweiz bedeutet,
gesunde Ernährung zu vergessen und von allem immer das Billigste einzukaufen.
zu bemerken, dass man sich beim Bauern nicht einmal selbst gepflückte Früchte leisten kann.
Suppen kochen und endlos strecken. Vielleicht ein kleines Stück Siedfleisch kaufen, weil man dann beim Metzger noch gratis Suppenknochen schnorren kann.
sich keine Gäste leisten zu können.
nie ins Restaurant zu gehen.
nachhause zu gehen, wenn die Kollegen nach Feierabend noch irgendwo was trinken gehen.
bei Sammlungen beschämt ein Fünffrankenstück dazu zu legen und zu denken: Von dem hätte ich einen Tag lang leben können.
aufrichtig dankbar zu sein, wenn man sich beim Verpflegungsautomaten einen Billig-Kaffee raus lässt und noch 20 Rappen in der Münzausgabe liegen.
aufrichtig betroffen zu sein, wenn man in einem Verpflegungsautomaten einen Franken verloren hat.
jedes gut gemeinte Geschenk im Hinterkopf immer in “da hätte ich x Tage davon leben können” umzurechnen.
sich kein Zeitungs-/Zeitschriftenabo leisten zu können.
nie Konzerte zu besuchen, nie ins Kino, Museum, Thermalbad oder in den Zoo zu gehen.
sich Kurse oder Weiterbildung nicht leisten zu können.
eine Brille zu tragen, mit der man schon seit Jahren nicht mehr scharf sieht.
keine Wohnung zu finden, die noch finanzierbar wäre. Sich zu fragen, ob man Untermieter haben oder werden will.
ohnmächtig den kleinen Erhöhungen der Krankenkasse gegenüber zu stehen und immer zu denken: Bis jetzt ging’s grad noch.
sich weder Kinder noch Haustiere leisten zu können. Falls man welche hat, sie nicht zum Arzt bringen zu können.
beim Arztbesuch immer nur an den Selbstbehalt denken zu müssen und Jahres- oder Nachkontrollen wenn immer möglich zu vermeiden.
nicht zu wissen, wann man das letzte Mal im Urlaub war.
kein eigenes Fahrzeug zu besitzen.
sich öffentlichen Verkehr nicht leisten zu können.
einen Markt zu besuchen, nur um zu träumen, nicht um zu kaufen.
sich nicht einmal das Rohmaterial für einen Adventskranz leisten zu können.
sich niemals Blumen leisten zu können.
bei Pflege- und Hygieneprodukten viel Zeit aufzuwenden, um das allerbilligste zu finden.
dem Impuls “ich muss zum Coiffeur” noch ein halbes Jahr widerstehen zu können.
wenn immer möglich, veraltete aber günstige Technik als Occasion zu erstehen.
den Toner des Druckers noch drei Wochen lang vor jedem Ausdruck zu schütteln.
eine unterdrückte Träne, wenn irgendein Kleidungsstück oder Alltagsgegenstand kaputt geht. Basteln und flicken und einen Sticker drauf nähen was das Zeug hält.
Für die, die jetzt einfach lauthals schreien, nur faule Menschen seien arm:
Seid bitte ein wenig demütig und dankbar, dass ihr selber nicht betroffen seid. Bedenkt, dass euren eigenen Kindern dasselbe Schicksal blühen kann.
Das musste jetzt Mal gesagt/geschrieben sein! Jeder ist hier gerne eingeladen, weitere Punkte als Kommentar hinzuzufügen.
3 Antworten auf Armut